Schnarchen ist ein Thema was so ziemlich jeden zweiten oder dritten Haushalt in Deutschland beschäftigt. Die Zahl der Betroffenen wird auf über 30 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland geschätzt. Stören tut das den Schnarcher selber nur selten, und um ehrlich zu sein wer merkt schon, dass man selber schnarcht? Meist macht einen der angefressene und unausgeschlafene Bettnachbar auf das Problem aufmerksam. Das führt oft zu Streit- bzw. Diskussionssituationen und wenns hart auf hart kommt, folgt der Auszug auf die Couch oder in ein anderes Bett. Um solche unangenehmen Situationen zuvermeiden, sind eine Vielzahl an verschiedenen Mittel gegen das Schnarchen innoviert und auf den Markt gebracht worden. Dazu zählen auch zwei Pflaster – Schnarchpflaster – eines für Mund und eines für Nase. Was es damit auf sich hat erklären wir Ihnen hier.
Das Schnarchpflaster – lieber auf den Mund oder die Nase geklebt?
Variante eins: die Nase
Das Kleben eines Pflasters auf die Nase kommt Ihnen bekannt vor zum Beispiel aus dem Sport? Nun soll es gegen das Schnarchen helfen? Die Antwort hier drauf ist ja und nein. Es ist richtig, dass die Idee sich ein Nasenpflaster beim Sport für die bessere Atmung aufzukleben schon sehr alt ist. Viele Läufer und Radfahrer machen davon gebrauch. Denn es hilft dabei die Nasenflügel anzuheben und somit die Öffnungen für die Luft zu weiten. Dadurch können Sie besser, einfacher und vor allem mehr Sauerstoff durch die Nase aufnehmen. Das kann in der Tat auch gegen das Schnarchen helfen.
Denn das Risiko laut zu schnarchen erhöht sich durch das Atmen durch den Mund. Vice versa verringert sich das Schnarchen durch vermerhte Nasenatmung. Die Grund hierfür liegt in der Ursache des Schnarchens. Es gibt zwar verschiedene Auslöser, aber die Hauptursache, die auch das Schnarchgeräusch auslöst, ist bei den meisten ähnlichen. Das was wir als das typische Schnarchen wahrnehmen ist das Geräusch der Vibration des Weichgaumens, der Rachenwand und/oder des Zungengrundes. Ausgelöst durch eine Blockade der Atemwege. Diese Blockade entsteht meist durch das Zurückfallen des Unterkiefers und des Zungengrundes. Das wiederum passiert in der Nacht automatisch durch z.B. Schlafen in Rückenlage, Alkohol oder eben Atmen mit offenem Mund.
Das Schnarchpflaster für die Nase kann hier nur bedingt Abhilfe gegen das Schnarchen schaffen. Es verbessert zwar die Nasenatmung, verhindert aber nicht das Öffenen des Mundes, Schlafen in Rückenlage oder Absinken der Zunge. Es ist durchaus möglich, dass diese Maßnahme bereits bei dem einen oder anderen „Amateurschnarcher“ funktioniert, aber Profis die regelmäßig ganze Wälder zersägen werden damit wahrscheinlich weniger Erfolg haben. Es ist dennoch eine gute Ergänzung, um die Nasenatmung und somit auch die Sauerstoffzufuhr zu verbessern.
Variante zwei: der Mund
Ein Pflaster für den Mund klingt schon komisch, aber dann soll es noch ein (Anti) Schnarchpflaster sein? Hört sich etwas merkwürdig an, aber dieses originelle Produkt gegen das Schnarchen gibt es tatsächlich.
Die Firma des Pflasters heißt Pronox. Es ist ein dehnbares, selbstklebendes und mit einem hypoallergenen Kleber versehenes Mundpflaster. Das Pflaster wird so um den Mund geklebt, dass die Mundwinkel abgedeckt werden. Das Pflaster unterbindet zum einen das ungewollte Auffallen des Mundes, (das bewusste Öffnen ist jederzeit möglich) und zum anderen fördert es die Nasenatmung. Das Stimulieren der Mund- und Gesichtsmuskulatur beugt die Erschlaffung des Gaumengewebes vor. Der gesamte Mund- und Gaumenbereich erhält eine angenehme Spannung. Darüberhinaus ist es relativ bequem zu tragen. Das Schnarchpflaster hält den Unterkiefer in neutraler Position und den Mund geschlossen. Dadurch wird das Schnarchen zumindest reduziert oder gar aufgelöst.
Das Problem bei dem Mundpflaster ist aber, dass es immer abgezogen werden muss. Das kann unter Umständen in der Früh sehr Unangenehm sein. Als Tipp sollen sich vor allem Frauen – haben eine empfindlichere Gesichtshaut als Männer – mit etwas Creme am Abend einschmieren. Das macht das Lösen am nächsten Morgen erträglicher.
Das Schnarchpflaster kommt in zwei Varianten, einmal für die Nase und einmal für den Mund. Das Nasenpflaster ist ein alter Bekannter allerdings eher aus Sport, das Mundpflaster ist eine Neuheit, die sich erst noch durchsetzen muss. Es setzt aber schonmal bei der Hauptursache des Schnarchens an, Zurückfallen des Unterkiefers und Zungengrundes, und versucht so das Schnarchproblem zu lindern. Ähnliches Prinzip wie bei einer Schnarchschiene, ob es allerdings die gleiche Effektivität von 90 Prozent hat, muss erst noch durch Studien bestätigt werden. In der Zwischenzeit kann man es durchaus testen und eine Chance geben. Die Wirksamkeit lässt sich gut und einfach mit einer Schnarch App überprüfen. Das Nasenpflaster ist eher als eine Ergänzung zu sehen zum Beispiel auch zu einer Schnarchschiene.