Eine Schlafapnoe – Die ungesunde Art zu Schnarchen
Nachts kann es, während des Schlafs, zu Atemaussetzern kommen. Dieses Phänomen hat den Fachbegriff Apnoe. Kommen dazu noch weitere Nebenwirkungen wie Tagesmüdigkeit nennt man die Krankheit „Schlafapnoe“. Bis zu 30 mal kann der Atem in einer Stunde stocken. Die Aussetzer können sogar bis zu einer Minute andauern. Wenn man selber davon betroffen ist, ist es natürlich schwer diese Krankheit an sich festzustellen. Dafür gibt es allerdings mittlerweile Hilfsmittel, in Form einer App fürs Handy. Diese zeichnen alle Schnarchgeräusche in der Nacht auf und werten diese aus. Sollte in dieser Auswertung Atemaussetzer erkennbar sein, dann kann mit Hilfe einer Polysomnographie, durchgeführt in einem Schlaflabor, das Schnarchverhalten analysiert werden. Die Schlafapnoe kann in drei unterschiedliche Arten eingeteilt werden. Sollten Sie von einer dieser Formen der Schlafapnoe betroffen sein, dann gibt es Therapien und Hilfsmittel, die Sie dabei unterstützen können wieder einen erholsamen Schlaf zu haben.
Die unterschiedlichen Formen der Schlafapnoe
Zentral
Am seltensten tritt die zentrale Schlafapnoe (ZSA) auf. Wissenschaftliche Studien belegen, dass nur circa 20 Prozent aller Schlafapnoetiker von dieser Form betroffen sind. Das besondere an dieser Form der Apnoe ist, dass diese auch bei geöffneten Atemwegen auftreten kann. Das Gehirn „vergisst“ das Atmen und sendet kurzzeitig keine Impulse an den Atemapparat. Die Atmung setzt dabei dann für mindestens zehn Sekunden aus. Die bekannteste Form der zentralen Apnoe ist die Cheyne-Stokes-Atmung und tritt oft in Kombination mit einer Herzinsuffizienz auf. Das gefährliche an einer ZSA ist, dass diese nicht zwangsläufig mit Schnarchen auftritt. Sollten Sie an Symptomen wie Tagesmüdigkeit leiden ohne nachts intensiv zu schnarchen, dann macht es Sinn sich von einem Facharzt auf diese Form der Apnoe untersuchen zu lassen.
Obstruktiv
Die bekannteste und am öftesten auftretende Art der Apnoe ist die obstruktive Schlafapnoe. Diese wird bei Schnarchern rund um den Globus festgestellt. Im Gegensatz zur zentralen Apnoe ist hierbei nicht das Gehirn die Ursache für die Atemaussetzer, sondern eine totale Blockade der Atemwege. Diese Blockade wird durch ein Zurückfallen von Zunge und Weichgaumen in der Nacht ausgelöst. Beim „normalen“ Schnarchen sind die Atemwege nur verengt und die Atemluft kann, zwar auf Kosten von Schnarchgeräuschen, noch hindurchfließen. Bei obstruktivem Schnarchen allerdings sind die Atemwege bis zu einer Minute komplett verschlossen. Das löst Alarmreaktionen im Gehirn aus, die den Apnoiker wieder aufatmen lassen. Dies passiert meist ohne das der Betroffene das selber merkt.
Komplexe oder gemischte Schlafapnoe
Symptome einer Schlafapnoe
Mit einer Schlafapnoe gehen einige unterschiedliche Symptome einher. Häufig zu beobachtende Symptome bei einer ZSA sind ständige Müdigkeit, morgendliche Kopfschmerzen, Veränderung der Stimme, Taubheitsgefühl an verschiedenen Körperstellen, Beschwerden beim Schlucken und Schwächeanfälle. Darüberhinaus kann eine ZSA zu Impotenz, hohem Blutdruck oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Eines der schwerwiegendsten Probleme, die mit dieser Krankheit einhergehen, sind Einbußungen in der Fähigkeit Leistungen vom Gehirn abzurufen und Arbeitsaktivitäten nachzukommen.
Fühlt man sich nach einer eigentlich langen Nacht mit viel Schlaf trotzdem Unausgeschlafen und Unerholt, ist das womöglich ein Zeichen für eine obstruktive Schlafapnoe. Darüberhinaus sind Symptome wie Tagesmüdigkeit, heftige Kopfschmerzen und Migräne, Konzentrationsprobleme und Vergesslichkeit, und heftiges Schnarchen typisch für diese Form der Apnoe. Des weiteren haben die Betroffenen einen niedrigen Blutsauerstoffspiegel (medizinisch: Hypoxämie). Die obstruktive Schlafapnoe die Ursache für Herzversagen, Depressionen oder hyperaktivem Verhalten sein. Diese Form des Schnarchens sollte unbedingt behandelt werden, da sonst ernsthafte gesundheitliche Konsequenzen folgen können.
Die Ursachen einer Schlafapnoe
Bei einer obstruktiven Apnoe sind die Atemwege temporär total blockiert. Dies geschieht meist durch ein Absacken von Zungengrund und Weichgaumen im Schlaf. Allerdings gibt es Faktoren, die Blockieren wesentlich beeinflussen. Dazu gehören Übergewicht, Rauchen, der Konsum von Alkohol und Beruhigungs- bzw. Schlafmedikamente. Der Lebensstil hat also einen großen Einfluss auf das eigene Schnarchverhalten und sollte deshalb gesund und ausgewogen gestaltet werden. Gesundes Essen, viel Wasser trinken und Sport können zu einem ausgewogenen Lebensstil viel beitragen. Weitere Faktoren für das Schnarchen sind das Alter und die Gene. Mit dem Alter wird die Muskulatur und das Gewebe immer schwächer und weicher und das Risiko zu Schnarchen nimmt deutlich zu.
Empfohlene Behandlung
Man kann auf verschiedene Arten gegen das Schnarchen bzw. gegen eine Schlafapnoe vorgehen. Allgemein sollte ein gesunder Lebenstil angestrebt werden. Wer an Übergewicht leidet sollte versuchen das ein oder andere überflüssige Kilogramm loszuwerden. Darüberhinaus sollte auf Alkohol und Zigaretten vor allem kurz vor dem Schlafengehen verzichtet werden. Das Ausüben eines Blasinstrumentes kann dabei helfen die Muskulatur in Mund- und Rachenraum zu trainieren. Reichen diese Maßnahmen nicht aus kann man entweder zu einer Schnarchschiene oder CPAP-Therapie greifen.
Bei einer leichten obstruktiven Schlafapnoe kann eine Schnarchschiene helfen. Die Schiene wird, ähnlich einem Zahnschutz, an Ober- und Unterkiefer angepasst und hält letzteren in der Nacht in einer fixierten Position. Damit wird das Absacken der Zunge und dadurch auch die Blockade der Atemwege verhindert.
Bei einer mittleren bis schweren obstruktiven Schlafapnoe wird von Ärzten eine CPAP-Behandlung (Continiuous Positive Airway Pressure) verschrieben. Dabei wird dem Patienten über eine Maske konstant Luft mit leicht positiven Druck zugeführt. Diese Behandlungsmethode ist die effektiveste, um eine Schlafapnoe zu behandeln, allerdings ist es nicht das praktischste und angenehmste beim Schlafen. In extremen Fällen kann auch Operation Abhilfe verschaffen.
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